Chronik
Chronik der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater e.V.
Vorgeschichte:
Im Jahre 1975 startet das Land Niedersachsen einen „Modellversuch zur Förderung und Verbesserung
der kulturellen Infrastruktur in Ostfriesland“. Die Ostfriesische Landschaft organisiert daraufhin einen
Arbeitskreis „Volkstanz und Laientheater“. Engagierte Vertreter aus dem Bereichen Volkstanz und
Laientheater bringen mit Unterstützung der Landesbühne Niedersachsen Nord kleine Projekte auf den
Weg. Aus dem Bereich Volkstheater sind dies insbesondere Albert Janssen (Niederdeutsche Bühne
Aurich), Heiko Arends (Niederdeutsche Volksbühne Norden), Anita Steenhoff (Heimatverein
Overledingerland) und Walter Volbers (Emden).
Unter der professionellen Regie von Kurt Frost (Landesbühne Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven)
werden die ersten Gemeinschaftsproduktionen erarbeitet.
Als erstes Stück wird 1976 der Einakter „Korl Gramlich regeert“ von Jens Exler aufgeführt. Danach
folgt 1980 ein Vierakter „Hein Butendörp sein Bestmann“ von Ferdinand Oesau.
Die Schauspieler dazu stellen die Theatergruppen und Spöldelen aus Wallinghausen, Middels,
Oldersum, Hinte, Emden-Borssum, Brockzetel-Wiesens, Wirdum, Victorbur und Aurich.
Als dann 1981 bekannt wird, daß der Modellversuch im Jahre 1983 auslaufen und damit die finanzielle
Unterstützung des Landes Niedersachsen wegfallen wird, entsteht der Wunsch, eine
Interessengemeinschaft zu gründen. Viele der 55 bis 60 Theatergruppen in Ostfriesland bekunden ihre
Bereitschaft dieser Gemeinschaft beizutreten und sie zu unterstützen.
Gründungsversammlung
Am 27. März 1982 lädt die Ostfriesische Landschaft zur Gründungsversammlung einer
„Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Laientheatergruppen“ ein. Landschaftsrat Dr. Heinrich
Kleinschmidt kann etwa 60 Interessenten von 30 ostfriesischen Bühnen im Ständesaal begrüßen.
Die Versammlung beschließt die Gründung der Arbeitsgemeinschaft.
18 Spöldelen, Bühnen und Theatergruppen treten an diesem Tage der Gemeinschaft bei: Spöldeel
Transvaal, Spielschar Dunum, Hinter Spöldeel, Theatergruppe des Gemischten Chors Middels,
Plattdeutsche Theatergruppe Victorbur, Spielschar Freiwillige Feuerwehr Weener, Theatergruppe
Horsten e.V., Theatergruppe „Feierabend“ Rhaudermoor e.V., Theatergruppe Heimatverein
Overledingerland e.V., Volksbühne Norden, De Theaterkring Heimatverein Oldersum e.V.,
Laienspielgruppe Brockzetel-Wiesens, Heimatbühne Bingum e.V., Laienspielgruppe Neuharlingersiel,
Inselbühne Baltrum, Laienspielgruppe Schützenverein Holterfehn, Theatergruppe S.V. Blau-Weiß
Borssum und Larrelter Spöldeel.
Zum Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft wird Wessel Rohlfs (Theatergruppe S.V. Blau-Weiß
Borssum), zur stellvertretenden Vorsitzenden wird Alice Weers (Theatergruppe Heimatverein
Overledingerland) gewählt
Weitere Aktivitäten der ArGe
Mit Elan gehen Mitglieder an den Aufbau der Arbeitsgemeinschaft. Weitere Bühnen unterstützen mit
ihrer Mitgliedschaft den Theaterverbund.
Als erstes Projekt wird ein Autorenwettbewerb „Plattdeutsches Theater – alle Spielformen“ auf den
Weg gebracht.
Am 3. März 1983 findet die Preisverleihung in Horsten statt. Sechs Theaterstücke - jeweils drei kürzere
und drei abendfüllende Stücke werden prämiert. Das Preisgeld beträgt 3.500 DM.
Weitere Schwerpunkte der Arbeit sind die Spielplan-Koordinierung und Schulungsmaßnahmen, vor
allem für die Bereiche Bühnenbau und Maske.
Sehr schnell kommt man zu der Erkenntnis, dass die gesamte Arbeit von zwei Vorstandsmitgliedern,
auch mit der Unterstützung der Ostfriesischen Landschaft, nicht bewältigt werden kann. Die
Herbstversammlung 1984 in Leer beschließt eine
Erweiterung des Vorstandes und Organisationsrichtlinien. Der geschäftsführende Vorstand wird um den
Posten eines
Geschäftsführers ergänzt; dazu kommen fünf Beisitzer mit regionalem Bezug für die Theaterkreise
Altkreis Aurich, Altkreis Norden, Stadtkreis Emden, Landkreise Wittmund und Leer. Gewählt werden
dafür als Geschäftsführer Jakob Janshen (HV Oldersum), Beisitzer Aurich Albert Janssen (Ndt. Bühne
Aurich), Beisitzer Norden Hinrich Bekker (Hinter Spöldeel), Beisitzerin Emden Pauline (Trudi)
Hertlein, Beisitzerin Wittmund Adda Wellmann (Friedeburg) und Beisitzer Leer Rainer Haubold
(Völlenerfehn).
Mit dem Theaterstück „Nahsömmer“ – ein gehaltvolles Vier-Personenstück von Ferdinand Oesau –
gelingt 1985 eine weitere gute Gemeinschaftsinszenierung unter der Regie von Ubbo Gerdes aus
Wallinghausen.
Verschiedene Regiekurse unter der Leitung von Intendant Georg Immelmann, Wilhelmshaven, befassen
sich mit dem prämierten Kurzstück „Wiehnachtslü“ von Heinz van der Wall. Zum Abschluss der Kurse
wird das Stück im Dezember 1986 mit 11 Vorstellungen an 7 Spielorten aufgeführt.
Auf der Herbstversammlung am 25.10.1986 in Leer scheidet die 2. Vorsitzende Alice Weers aus dem
Vorstand aus; ebenfalls die Beisitzerin Adda Wellmann. Als 2. Vorsitzender wird der bisherige
Beisitzer Albert Janssen neu in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Hans Goldmann (Brockzetel-
Wiesens) und Helmut Ihnen (Holtgast) werden neue Beisitzer für die Theaterkreise Aurich und
Wittmund.
Auf der Herbstversammlung am 05.11.1988 in Völlenerfehn legt der 1. Vorsitzende Wessel Rohlfs sein
Amt nieder.
Nachfolger wird der bisherige Geschäftsführer Jakob Janshen aus Oldersum. Als neue
Geschäftsführerin wird Pauline (Trudi) Hertlein von der Spöldeel Emden-Transvaal gewählt. Für sie
wird Horst Klamt von der Theatergruppe Blau-Weiß Borssum als Beisitzer bestellt.
Zudem wird am 1.6.1988 bei der Ostfriesischen Landschaft das „Projekt Plattdeutsch“eingerichtet.
Cornelia Nath, die Leiterin dieses Projekts und später des Plattdütskbüros, übernimmt 1989 die
Betreuung der ArGe bei der Ostfriesischen Landschaft.
In den nächsten Regieseminaren, wieder unter der Leitung von Georg Immelmann, wird das
Theaterstück „Wenn`t Nüst man erst klor is“ von Hermann Bloem bearbeitet und in eine kürzere
Fassung gebracht. Im September 1989 kommt das Stück dann an vier Spielorten zur Aufführung. Für
die Hauptveranstaltung in der Stadthalle in Aurich wird dazu auch die Gruppe „Waark“ aus Groningen
mit „De Appelboom“, einer Posse aus dem Mittelalter, eingeladen.
Auf der Frühjahrsversammlung am 17.03.1990 in Wiesens scheidet der Beisitzer Altkreis Aurich Hans
Goldmann aus dem erweiterten Vorstand aus. Nachfolger wird Willy Wriedt von der Theatergruppe
Brockzetel Wiesens.
Im Jahr 1990 stehen mehr Finanzmittel aus dem Regionalprogramm des Landes Niedersachsen
(Nachfolge-Förderprogramm nach dem Modellversuch) für die Theaterarbeit zur Verfügung. Zum Oll´
Mai 1990 bietet die ArGe ein grenzüberschreitendes „Streektaal-Festival“ an. Auf Einladung der ArGe
spielt die Volkstheaterbühne Rostock (halbprofessionelles Theater) in Papenburg das Stück „Swieg still,
Jung“ von Fitzgerald Kusz. Im Europahaus in Aurich wird mit Mitgliedern des Jugendtheaters Asel
über Jugend- und Kindertheater diskutiert. Die Groninger Gruppe Waark spielt das Stück
„Hepoepelepee“; das Jugendtheater „Plawewies“ aus Werlte im Emsland führt das Stück „Nix as
Hansbunkentöög kann uns helpen“ auf.
Spielorte: Warsingsfehn und Aurich. Den Abschluß bildet das Schauspiel „Amanita“ von Ingo Sax im
Neuen Theater in Emden; aufgeführt von der Ndt. Bühne Neuenburg.
Der Bereich der Schulungsmaßnahmen wird erweitert. Herr Hallinga - Beleuchtungsmeister bei der
Landesbühne Nord in Wilhelmshaven – berät die Bühnen und gibt Tips für die Beleuchtungstechnik vor
Ort.
Die Leitung der Kurse für Atemtechnik und Stimmbildung übernimmt die Schauspielerin Elke Münch
aus Wilhelmshaven und führt diese Kurse über mehrere Jahr fort.
Bereits vor der Sitzung am 28.09.1989 in Upgant-Schott hatte Georg Immelmann die Planung eines
Freilichttheaterspiels in Wiesmoor angeregt. Auf Einladung der ArGe nehmen Vertreter der
Samtgemeinde Brookmerland an der Herbstversammlung in Upgant-Schott teil. Es sind dies
Samtgemeinde-Bürgermeister Kurt Knippelmeyer, Samtgemeindedirektor Heinz Plogstieß und sein
Vertreter Harm Bents sowie Otto Thiele. Sie versichern ihre Unterstützung für die Durchführung von
„Störtebeker-Freilichtspielen“ in Marienhafe.
Auf der Frühjahrsversammlung am 06.04.1991 in Oldersum werden neue Richtlinien für die ArGe
beschlossen; diese beinhalten u.a. die Auszeichnung von aktiven Mitgliedern mit einer Ehrennadel.
Zur Förderung des plattdeutschen Kindertheaters schreibt die ArGe Ende 1991 einen
Autorenwettbewerb aus. Als Preisgeld, zur Verfügung gestellt aus dem Regionalprogramm des Landes
Niedersachsen, werden 5000 DM ausgelobt. Es gehen 24 Einsendungen ein. Zur Jury gehören Gitta
Mennenga aus Leezdorf, Karin Evers-Meyer aus Neuenburg, Marianne Römmer aus Hamburg, Dr.
Joachim Schütt von Radio Bremen, Werner Zwarte aus Emden, Engelbert Sommer aus Emden und
Jakob Janshen aus Oldersum. Auf dem „Streektaal-Dag“, einer Veranstaltung des Plattdütskbüros und
des Vereins Oostfreeske Taal, am 24.10.1992 werden die Preisträger ausgezeichnet.
Ebenfalls 1992, am 16.05., spielt auf Einladung der ArGe die „Fritz-Reuter-Bühne“ aus Schwerin im
Neuen Theater in Emden den Schwank „Ihrlich is an`n Sworsten“ von Karl Budich.
Nach 10 Jahren ArGe ist der Bestand auf 44 Mitgliedsbühnen angewachsen.
Vom 26. bis 28. März 1993 findet in Emden im Neuen Theater das 1. Plattdeutsche Theatertreffen statt.
Ausgelobt werden Theaterpreise der Gewerkschaft IG Metall. Sieben Theatergruppen der ArGe
beteiligen sich, und zwar Friesenbühne Emden mit „Fischerstraat 15“, Heimatverein Leer mit „Ficus en
Vitroazie“, Jugendtheater Asel mit „Nahsitten“, Heimatverein Oldersum mit „Smuutje Edo“, Blau-Weiß
Borssum mit „Een Joghurt för twee“, Ndt. Bühne Wiesmoor mit „Lüchtfüür“ und Heimatverein
Leezdorf mit „Sien tweede Feind“.
Am 23.04.1993 führt die ArGe erstmalig einen Souffleur-Lehrgang durch. Leitung: Petra Birkholz von
der Landesbühne in Wilhelmshaven.
Auf Einladung der ArGe spielt die „Fritz-Reuter-Bühne“ aus Schwerin das Lustspiel „Romme to drütt“
von Petra Blume.
Auf der Herbstversammlung am 08.10.1994 scheidet der Beisitzer für den Theaterkreis Wittmund,
Helmut Ihnen, aus. Als Nachfolgerin wird Waltraud Ennen aus Ardorf gewählt. Der Vorstand berichtet
über den Planungsstand zu den 1. Störtebeker-Freilichtspielen in Marienhafe. Ein Arbeitskreis,
bestehend aus dem 1. und 2. Vorsitzenden der ArGe, Cornelia Nath von der Ostfriesischen Landschaft,
Harm Bents (stellvertr. Samtgemeindedirektor Brookmerland), Rudolf Elster (Vertreter der
Kirchengemeinde und des Kulturringes Marienhafe) und Hinrich Redinuis (Vertreter der ortsansäßigen
Vereine) übernimmt die Planung und Durchführung der Spiele.
Auf Einladung der ArGe spielt die „Fritz-Reuter-Bühne“ aus Schwerin das Lustspiel „Disse Eh` döggt
nix“ von Imre Kertecz. Spielorte: Wittmund (22.10.1994) und Rhauderfehn (23.10.1994).
Vom 22. bis 24. September 1995 findet in Emden im Neuen Theater das 2. Plattdeutsche Theatertreffen
statt. Ausgelobt werden Theaterpreise der Gewerkschaft IG Metall. Sechs Theatergruppen, davon 4
Mitgliedsbühnen der ArGe, beteiligen sich und zwar die Friesenbühne Emden mit „Sibirien“,
dieTheatergruppe HV Leezdorf mit „Du“, die Spöldeel Transvaal mit „Dat slechte Geweten“, die
Spöldeel Wallinghausen mit „Lüttje witte Siedenschoh“; außerdem das Dörptheater Visquard mit „Dat
Dokterbook“ und die Schülertheatergruppe der KGS Wittmund mit „Himmel un Eer“.
Die ArGe Ostfriesischer Volkstheater wird im Jahre 1995 ein eingetragener Verein (e.V.)
Auf der Mitgliederversammlung am 08. April 1995 im Rathaus in Rhauderfehn wird der Beschluß
gefaßt, die ArGe in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Vereinssatzung und Beitragssatzung werden
beschlossen. Die Vorstandswahlen haben folgendes Ergebnis:
1. Vorsitzender
Jakob Janshen, Oldersum
2. Vorsitzender
Albert Janssen, Südbrookmerland
Geschäftsführerin
Pauline Hertlein, Emden
Beisitzer Kreis Leer
Rainer Haubold, Völlenerfehn
Beisitzer Kreis Emden
Horst Klamt, Emden – Borssum
Beisitzer Kreis Wittmund
Waltraud Ennen, Ardorf
Beisitzer Altkreis Aurich
Willy Wriedt, Brockzetel
Beisitzer Altkreis Norden
Hinrich Bekker, Hinte
Eintragung am 16. 03. 1996 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Aurich unter der Nr. 725; der
Verein wird als gemeinnützig anerkannt.
Die ArGe fördert im Herbst 1995 ein Kinder-Theaterprojekt in Zusammenarbeit mit der Kulturwirkstatt
Alter Brunsel in Burlage. Erarbeitet wird das im Autorenwettbewerb von 1992 preisgekrönte
Kindertheaterstück „Arger in`t Märkenland“ von Ingrid Straumer, Regie führt die Theaterpädagogin
Gertrud Auge ausLeer.
Spielorte: Kulturhaus Alter Brunsel (2x), Reilschule Rhauderfehn und Hohe-Ellern-Schule Leer.
Am 14. Juni 1996 findet die Premiere der 1. Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe statt. Vor 600
Jahren soll Störtebeker zum ersten in Marienhafe angelandet sein. Das Stück „Fört`t lieke Deel“ von
Ingo Sax sehen über 22.000 Zuschauer (18 Vorstellungen). Unter der Regie von Georg Immelmann
spielen 120 Darsteller auf dem historischen Marktplatz von Marienhafe. Ca 80 Personen wirken hinter
den Kulissen mit – alles ehrenamtlich.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der NDR präsentiert“ führt die „Fritz-Reuter-Bühne“ Schwerin
am 20. Juni 1997 das Lustspiel „Dör an Dörnanner“ von Frank Grupe auf. Spielort: Realschulzentrum
Ekel in Norden.
Auf der Jahreshauptversammlung am 21.03.1998 in Wallinghausen tritt die Geschäftsfüherin Pauline
Hertlein aus Altersgründen von ihrem Amt zurück. Neu in den geschäftsführenden Vorstand wird
Cornelia Nath gewählt. Pauline Hertlein erhält die Ehrenmitgliedschaft der ArGe. Sie war 59 Jahre
aktiv für das plattdeutsche Theater tätig; die letzten 10 Jahre als Geschäftsführerin der ArGe.
In der Zeit vom 16. Juli bis zum 1. August 1999 finden die 2. Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe
statt. Unter der Regie von Georg Immelmann spielen 180 Darsteller das Stück „Een för all un all för
een“ von Ingo Sax. 19 Vorstellungen mit 23.000 Zuschauern.
Mitglieder des Störtebeker-Ensembles beteiligen sich an dem 2. Plattdeutschen Wochenende der
emsländischen ArGe Plattdeutsches Theater e.V. in Twist (Emsland) vom 8.-10. Oktober 1999.
Bei der Jahreshauptversammlung am 11. 03. 2000 gibt es einen Wechsel im erweiterten Vorstand. Für
Hinrich Bekker, Hinte, wird Erich Redinius von der Theatergruppe Leezdorf als Beisitzer für den
Altkreis Norden gewählt.
Am 6. Mai 2000 veranstaltet die ArGe erstmalig ein großes Theatertreffen in der Stadthalle in Aurich.
Dieses Fest unter dem Motto: “Fieravend 2000“ führt über 400 Theaterleute aus den 38
Mitgliedsbühnen zusammen. Verschiedene Gruppen gestalten ein abwechslungsreiches Programm.
Im Rahmen der 1. Ost-Friesischen Jugendtheatertage vom 06. bis zum 08. Juli 2000 in Aurich beteiligt
sich die ArGe im Bereich der Nachwuchsförderung für plattdeutsches Kindertheater.
Das Jahr 2001 steht im Zeichen einer besonderen Gemeinschaftsinszenierung. In Zusammenarbeit mit
der Ev.-ref. Kirchengemeinde Oldersum gibt die ArGe ein historisches Dokumentations-theaterstück in
Auftrag, das an das Oldersumer Religionsgespräch vor 475 Jahren erinnern soll. Erhard Brüchert aus
Edewecht schreibt das Rollenbuch; die Regisseurin Elke Münch aus Wilhelmshaven inszeniert das
Stück. Premiere ist am 20. Juni 2001 in der Johannes-a Lasco-Bibliothek in Emden; es folgen vier
weitere Vorstellungen in der Kirche zu Oldersum.
In der Zeit vom 14. Juni bis zum 06. Juli 2002 finden die 3. Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe
statt. Unter der Regie von Frank Grupe (Dramaturg - Ohnsorg-Theater Hamburg) spielen etwa 150
Darsteller das Stück „Gold, Füür un Isen“ von Ingo Sax – eine Inszenierung mit 20 Vorstellungen und
über 23.000 Zuschauern. Erstmalig auch mit Life-Musik der Folkgruppe „Laway“.
Am 17. Mai 2003 treffen sich wieder über 300 Mitglieder der Theatergruppen zum „Fieravend 2003“.
Ein buntes Programm mit Musikdarbietungen und Sketchen leiten den Tanzabend ein.
Im Herbst 2003 lobt die ArGe den „1. Oostfreeske Theaterpries“ mit einem Preisgeld von insgesamt
3.000 € aus. 21 Mitgliedsbühnen melden ihre Stücke an. Die Vorjury (alle Vorstandsmitglieder)
bewerten die Stücke bei den Vorstellungen vor Ort und treffen eine Vorauswahl. 3 Stücke werden am
14. und 15. Mai 2004 im Neuen Theater in Emden einem interessierten Publikum vorgestellt. Der 1.
Preis für „Sex na Stünnenplan“ geht an die Friesenbühne Emden. Den 2. Preis erhalten die
„Freesenspölers“ Brook-merland für „Döör an Döör`nanner“. Die Theatergruuppe Brockzetel-Wiesens
erhält für „Swieneree up Hinners Hoff“ den 3. Preis. Schirmherr dieser Veranstaltung ist der
Abgeordnete im Europäischen Parlament Garrelt Duin. Als Fachjury fungieren: Elke Münch
(Schauspielerin und Regisseurin), Erhard Brüchert (Theaterautor), Gerhard Connemann (Arbeitsgem.
Plattdt. Theater e.V. Emsland-Bentheim), Werner Zwarte (BBS-Lehrer / Jugendtheater Die Rampe),
Antje Gronewold (Vorsitzende des Vereins Oostfreeske Taal) und Jörg-Volker Kahle (Journalist).
Im Jahre 2004 wird die Gemeinschaftsproduktion „De Glovenstriet van Ollersum“ noch dreimal wieder
aufgeführt und zwar am 16. Juni in der Suurhuser Kirche, am 18. Juni in der Johannes-a Lasco-
Bibliothek in Emden und am 20. Juni in der Kirche zu Wallinghausen.
Der Herbst und der Winter stehen im Zeichen der Vorbereitung für die 5. Störtebeker-Freilichtspiele in
Marienhafe; vor allem werden die Maskenbildner für ihre neue Aufgabe geschult. Die Leitung der
Seminare hat wie in den Vorjahren Frau Ingrid Nehrke (Staatstheater Hannover).
Die 5. Störtebeker-Freilichtspiele im Juli 2005 werden ein voller Erfolg. Etwa 25.000 Zuschauer sehen
die Störtebeker Episoden „Free as de See un de Freesen“ von Ingo Sax. Regie führt zum ersten Mal
Elke Münch aus Wilhelmshaven. Für die Live-Musik sorgt die Folkgruppe “LAWAY“. Unter den ca.
150 Darstellern sind auch 28 Kinder.
In der Herbstversammlung 2005 greift die ArGe wieder das Thema „Kindertheater“ auf. In 2006 finden
2 Wochenend-Seminare mit Kindern statt. Die Leitung hat die Theaterpädagogin Gudrun Oeltjengerdes
von der Theaterschule der Niederdeutschen Bühne Neuenburg. Auf der Herbstversammlung 2006
können sich die Mitgliedsbühnen über die Arbeit der Kindergruppe informieren. Für die Fortführung
dieses Projektes, aber auch für weitere Initiativen für Kinder starten die Mitgliedsbühnen eine bislang
sehr erfolgreiche Sammelaktion unter dem Motto: „Platt in Kinnermund“.
Am 27. März 2007 feiert die Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater e.V. ihr 25-jähriges
Bestehen. Der Festakt findet am Gründungstag im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft statt.
Anläßlich des Jubiläums gibt es am 14. April wieder einen „Fieravend“ im Ostfriesenhof in Leerort.
Das Jahr 2007 steht im Zeichen der Vorbereitungen für die 5. Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe.
Der dafür gebildete Arbeitskreis (Jakob Janshen, Albert Janssen, Gerhard Ihmels, Redolf Ubben, Erich
Redinius, Gerhard Meyer und Theo Moltz) stellt die ersten Weichen dafür. Für das Rollenbuch „De See
gifft, de See nimmt“ ist wieder der bekannte Autor Ingo Sax aus Seevetal verantwortlich. Regie führt
zum zweiten Mal Elke Münch aus Wilhelmshaven. Etwa 130 Darsteller bringen in der Zeit vom 26.06.
bis zum 19.07.2008 (20 Vorstellungen) eine neue Störtebeker-Episode um die historische Schlacht auf
der Oosterems auf die Marienhafener Freilichtbühne. Musikalisch umrahmt von der Folk-Gruppe
„Laway.“
Auch das ArGe-Projekt „Platt in Kinnermund“ kommt bei den Störtebeker-Freilichtspielen zum
Tragen. Die Infrastruktur der Freilichtbühne bietet sich an für ein Kindertheaterprojekt. So spielen 23
Kinder und Jugendliche am 28. und 29. Juni und am 12. Juli 2008 die abenteuerliche Geschichte von
„Bill Boo un sien Bande“ auf dem Marktplatz von Marienhafe. Ca. 2000 kleine und große Zuschauer
erleben die Story von Josef Göhlen in der plattdeutschen Übersetzung von Erich Redinius von den
Freesenspölers Brookmerland.
Verrschiedene Schulungsmaßnahmen wie das Soufflieren und das Regieführen werden immer wieder
von Mitgliedsbühnen gewünscht und durchgeführt.
Unter der Regie von Elke Münch finden im Jahr 2009 zwei Wochenendseminare für Regie statt. Im
ersten Seminar in Aurich erlernen die Spielleiter die Bearbeitung des Kindertheaterstückes „Skandaal in
Muusenhuusen“ von Ulrich Engelmann / Plattdeutsch von Günter Drewes. Das zweite Seminar befaßt
sich mit den Aufführungsvorbereitungen für das Bühnenbild, der Technik und den Kostümen.
Abschließend wird das Stück mit Kindern aus der Kindertheatergruppe Hatshausen -Ayenwolde besetzt.
18 Kinder im Alter von 8 bis 15 Jahre spielen das Stück über zehn Mal an verschiedenen Orten in
Ostfriesland.
Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die 6. Störtebeker-Inszenierung im Jahre 2011. Der neue
Arbeitskreis (Jakob Janshen, Gerhard Ihmels, Andreas Meinen, Redolf Ubben, Gerhard Meyer, Willy
Wriedt, Jochen Behrends, Theo Moltz) ist sich darüber einig, dass die Spiele inhaltlich eine neue
Ausrichtung gebrauchen. Mit dem neuen Rollenbuchautoren Dieter Jorschik aus Flensburg wird dieser
Wunsch umgesetzt. Regie führt wieder Elke Münch aus Wilhelmshaven. Die Veranstaltung wird wie in
den Vorjahren von der Samtgemeinde Brookmerland finanziell abgesichert und begeistert wieder über
20.000 Zuschauer. Das neue Stück beleuchtet die Lebensgeschichte des legendären Liekedeelers
Störtebeker, beginnend in seiner Kindheit in Nähe von Wismar bis hin nach Marienhafe. Drei Darsteller
verkörpern in „Gotts Fründ un allerwelts Feind“ die Figur des Störtebekers.
Unmittelbar nach den Störtebeker-Freilichtspielen 2011 beginnt der Vorstand der ArGe mit der Planung
eines neuen Kinder- und Jugendtheaterprojektes. Im Jahr 2012 soll in zwei Wochenendseminaren unter
professioneller Regie wieder eine Theaterproduktion erarbeitet werden. Die Vorbereitungen dazu
laufen. Die Ostfriesische Landschaft wird auch diese Mal die Arbeit finanziell unterstützen. Die
Jugendtheatergruppe der Niederdeutschen Bühne Norden hat bereits ihre Mitwirkung zugesagt.