Chronik
Chronik der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater e.V. 1. Vorsitzende / Vorsitzender: 1982 bis 1988: Wessel Rohlfs, „Blau-Weiß“ Emden-Borssum 1988 bis 2019: Jakob Janshen, Heimatverein Oldersum Seit 2019:        Marina Bohlen, Lüttje Theater Hatshusen / Ayenwold 2. Vorsitzende / Vorsitzender: 1982 bis 1986: Alice Weers, Heimatverein Overledingerland 1986 bis 2008: Albert Janssen, Niederdeutsche Bühne Aurich 2008 bis 2018: Andreas Meinen, Spetzerfehn Seit 2018:        Ingo Flick, Spöldeel Werdum Geschäftsführerin / Geschäftsführer: 1984 bis 1988: Jakob Janshen, Heimatverein Oldersum 1988 bis 1998: Pauline Hertlein, Spöldeel Emden-Transvaal 1998 bis 2009: Cornelia Nath, Niederdeutsche Bühne Aurich 2009 bis 2023: Willy Wriedt, Brockzetel, Wallinghausen Seit 2023:        Rolf-Tamme Ideus, Theatergruppe Weene Kassenwart Seit 2015: Hinrich Erdwien, Spöldeel Wallinghausen Beisitzerin / Beisitzer für Landkreis Aurich: 1984 bis 1986: Albert Janssen, Niederdeutsche Bühne Aurich 1986 bis 1990: Hans Goldmann, Laienspielgruppe Brockzetel-Wiesens 1990 bis 2009: Willy Wriedt, Laienspielgruppe Brockzetel-Wiesens 2009 bis 2015: Karin Janshen, Späldeel Wallinghusen 2015 bis 2023: Rolf Tamme Ideus, Theatergruppe Weene Seit 2023:        Gerhild Janssen, Wiekenspöler Lübbertsfehn Beisitzerin / Beisitzer für den Stadtkreis Emden: 1984 bis 1988: Pauline Hertlein. Spöldeel Emden-Transvaal 1988 bis 2010: Horst Klamt, „Blau-Weiß“ Emden-Borssum Seit 2010:        Gerhard Meyer, Spöldeel Tranvaal Beisitzerin / Beisitzer für Landkreis Leer; 1984 bis 2016: Rainer Haubold, „Einigkeit“ Völlnerfehn 2016 bis 2019: Marina Bohlen, Lüttje Theater Hatshusen / Ayenwold Seit 2019:        Steffen Kolthoff, Leer Beisitzerin / Beisitzer fir Altkreis Norden: 1984 bis 2000: Hinrich Bekker, Hinter Spöldeel 2000 bis 2004: Erich Redinius, Heimatverein I eerdorf 2004 bis 2021: Heinz Hoffmann, Heimatbühne Wirdum Seit 2021:        Jann Aden, Laienspielgruppe „Kummt all in d‘ Rieg“ Großheide Beisitzerin / Beisitzer für Kreis Wittmund 1984 bis 1986: Adda Wellmann. Theatergruppe Friedeburg 1986 bis 1994: Helmut Ihnen. Holgaster Theaterspölers 1994 bis 2016: Waltraud Enen, Heimatverein Ardorf 2016 bis 2018: Ingo Flick, Spöldeel Werdum Seit 2018:        Christian lhnken. Spielschar Dunum Vorgeschichte:   Im Jahre 1975 startete das Land Niedersachsen einen „Modellversuch zur Förderung und Verbesserung der kulturellen Infrastruktur in Ostfriesland“. Die Ostfriesische Landschaft organisierte daraufhin einen Arbeitskreis „Volkstanz und Laientheater“. Engagierte Vertreter aus den Bereichen Volkstanz und Laientheater brachten mit Unterstützung der Landesbühne Niedersachsen Nord kleine Projekte auf den Weg. Aus dem Bereich Volkstheater waren dies insbesondere Albert Janssen (Niederdeutsche Bühne Aurich), Heiko Arends (Niederdeutsche Volksbühne Norden), Anita Steenhoff (Heimatverein Overledingerland) und Walter Volbers (Emden).Unter der professionellen Regie von Kurt Frost (Landesbühne Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven) wurden die ersten Gemeinschaftsproduktionen erarbeitet. Als erstes Stück wurde 1976 der Einakter „Korl Gramlich regeert“ von Jens Exler aufgeführt. Danach folgte 1980 ein Vierakter „Hein Butendörpsien Bestmann“ von Ferdinand Oesau. Die Schauspieler dazu stellten die Theatergruppen und Spöldelen aus Wallinghausen, Middels, Oldersum, Hinte, Emden-Borssum, Brockzetel-Wiesens, Wirdum, Victorbur und Aurich. Als dann 1981 bekannt wurde, dass der Modellversuch im Jahre 1983 auslaufen und damit die finanzielle Unterstützung des Landes Niedersachsen wegfallen wird, entstand der Wunsch, eine Interessengemeinschaft zu gründen. Viele der 55 bis 60 Theatergruppen in Ostfriesland bekundeten ihreBereitschaft dieser Gemeinschaft beizutreten und sie zu unterstützen. Gründungsversammlung: Am 27. März 1982 lud die Ostfriesische Landschaft zur Gründungsversammlung einer „Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Laientheatergruppen“ ein. Landschaftsrat Dr. Heinrich Kleinschmidt konnte etwa 60 Interessenten von 30 ostfriesischen Bühnen im Ständesaal begrüßen. Die Versammlung beschloss die Gründung der Arbeitsgemeinschaft. 18 Spöldelen, Bühnen und Theatergruppen traten an diesem Tage der Gemeinschaft bei: Spöldeel Transvaal, Spielschar Dunum, Hinter Spöldeel, Theatergruppe des Gemischten Chors Middels, Plattdeutsche Theatergruppe Victorbur, Spielschar Freiwillige Feuerwehr Weener, Theatergruppe Horsten e.V., Theatergruppe „Feierabend“ Rhaudermoor e.V., Theatergruppe Heimatverein Overledingerland e.V., Volksbühne Norden, De Theaterkring Heimatverein Oldersum e.V., Laienspielgruppe Brockzetel-Wiesens, Heimatbühne Bingum e.V., Laienspielgruppe Neuharlingersiel, Inselbühne Baltrum, Laienspielgruppe Schützenverein Holterfehn, Theatergruppe S.V. Blau-Weiß Borssumund Larrelter Spöldeel.                                                                                                                Zum Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft wurde Wessel Rohlfs (Theatergruppe S.V. Blau- Weiß Borssum) und zur stellvertretenden Vorsitzenden Alice Weers (Theatergruppe Heimatverein Overledingerland) gewählt. Mit Elan gingen die Mitglieder an den Aufbau der Arbeitsgemeinschaft.                                                                                                       Weitere Bühnen unterstützten mit ihrer Mitgliedschaft den Theaterverbund. Als erstes Projekt wurde ein Autorenwettbewerb „Plattdeutsches Theater – alle Spielformen“ auf den Weg gebracht. Am 3. März 1983 fand die Preisverleihung in Horsten statt. Sechs Theaterstücke - jeweils drei kürzere und drei abendfüllende Stücke wurden prämiert. Das Preisgeld betrug 3.500 DM. Weitere Schwerpunkte der Arbeit waren die Spielplan-Koordinierung und Schulungsmaßnahmen, vor allem für die Bereiche Bühnenbau und Maske. Sehr schnell kam man zu der Erkenntnis, dass die gesamte Arbeit von zwei Vorstandsmitgliedern, auch mit der Unterstützung der Ostfriesischen Landschaft, nicht bewältigt werden kann. Die Herbstversammlung 1984 in Leer beschloss eine Erweiterung des Vorstandes und Organisationsrichtlinien. Der geschäftsführende Vorstand wurde um den Posten eines Geschäftsführers ergänzt; dazu kamen fünf Beisitzer mit regionalem Bezug für die Theaterkreise Altkreis Aurich, Altkreis Norden, Stadtkreis Emden, Landkreise Wittmund und Leer. Gewählt wurden als Geschäftsführer Jakob Janshen (HV Oldersum), Beisitzer Aurich Albert Janssen (Ndt. Bühne Aurich), Beisitzer Norden Hinrich Bekker (Hinter Spöldeel), Beisitzerin Emden Pauline (Trudi) Hertlein, Beisitzerin Wittmund Adda Wellmann (Friedeburg) und Beisitzer Leer Rainer Haubold (Völlenerfehn). Mit dem Theaterstück „Nahsömmer“ – ein gehaltvolles Vier-Personenstück von Ferdinand Oesau – gelang 1985 eine weitere gute Gemeinschaftsinszenierung unter der Regie von Ubbo Gerdes aus Wallinghausen. Verschiedene Regiekurse unter der Leitung von Intendant Georg Immelmann, Wilhelmshaven, befassten sich mit dem prämierten Kurzstück „Wiehnachtslü“ von Heinz van der Wall. Zum Abschluss der Kurse wurde das Stück im Dezember 1986 mit 11 Vorstellungen an 7 Spielorten aufgeführt. Auf der Herbstversammlung am 25.10.1986 in Leer schied die 2. Vorsitzende Alice Weers aus dem Vorstand aus; ebenfalls die Beisitzerin Adda Wellmann. 2. Vorsitzender wurde der bisherige Beisitzer Albert Janssen.                                 Auf der Herbstversammlung am 05.11.1988 in Völlenerfehn legte der 1. Vorsitzende Wessel Rohlfs sein Amt nieder. Nachfolger wurdeder bisherige Geschäftsführer Jakob Janshen aus Oldersum. Als neue Geschäftsführerin wurde Pauline (Trudi) Hertlein von der Spöldeel Emden- Transvaal gewählt Zudem wurde am 1.6.1988 bei der Ostfriesischen Landschaft das „Projekt Plattdeutsch“eingerichtet. Cornelia Nath, die Leiterin dieses Projekts und später des Plattdütskbüros, übernahm 1989 die Betreuung der ArGe bei der Ostfriesischen Landschaft. In den nächsten Regieseminaren, wieder unter der Leitung von Georg Immelmann, wurde das Theaterstück „Wenn`t Nüst man erst klor is“ von Hermann Bloem bearbeitet und in eine kürzere Fassung gebracht. Im September 1989 kam das Stück dann an vier Spielorten zur Aufführung. Zum Oll´ Mai 1990 bot die ArGe ein grenzüberschreitendes „Streektaal-Festival“ an. Auf der Mitgliederversammlung am 08. April 1995 im Rathaus in Rhauderfehn wurde der Beschluss gefasst, die ArGe in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Vereinssatzung und Beitragssatzung wurden beschlossen. Eintragung am 16. 03. 1996 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Aurich unter der Nr. 725; der Verein wird als gemeinnützig anerkannt.                                Die ArGe förderte im Herbst 1995 ein Kinder-Theaterprojekt in Zusammenarbeit mit der Kulturwirkstatt Alter Brunsel in Burlage. Erarbeitet wurde das im Autorenwettbewerb von 1992 preisgekrönte Kindertheaterstück „Arger in`tMärkenland“ von Ingrid Straumer. Regie führte die Theaterpädagogin Gertrud Auge aus Leer. Spielorte: Kulturhaus Alter Brunsel (2x), ReilschuleRhauderfehn und Hohe-Ellern-Schule Leer. Am 14. Juni 1996 fand die Premiere der 1. Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe statt. Vor 600 Jahren soll Störtebeker zum ersten Mal in Marienhafe angelandet sein. Das Stück „Fört`t lieke Deel“ von Ingo Sax sahen über 22.000 Zuschauer (18 Vorstellungen). Unter der Regie von Georg Immelmann spielten 120 Darsteller auf dem historischen Marktplatz von Marienhafe. Ca 80 Personen wirkten hinter den Kulissen mit – alles ehrenamtlich. Auf der Jahreshauptversammlung am 21.03.1998 in Wallinghausen trat die Geschäftsfüherin Pauline Hertlein aus Altersgründen von ihrem Amt zurück. Neu in den geschäftsführenden Vorstand wird Cornelia Nath gewählt. Pauline Hertlein erhält die Ehrenmitgliedschaft der ArGe. Sie war 59 Jahre aktiv für das plattdeutsche Theater tätig; die letzten 10 Jahre als Geschäftsführerin der ArGe. In der Zeit vom 16. Juli bis zum 1. August 1999 fanden die 2. Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe statt. Unter der Regie von Georg Immelmann spielten 180 Darsteller das Stück „Eenför all un all för een“ von Ingo Sax. 19 Vorstellungen mit 23.000 Zuschauern. Am 6. Mai 2000 veranstaltete die ArGe erstmalig ein großes Theatertreffen in der Stadthalle in Aurich. Dieses Fest unter dem Motto: “Fieravend 2000“ führte über 400 Theaterleute aus den 38 Mitgliedsbühnen zusammen. Verschiedene Gruppen gestalteten ein abwechslungsreiches Programm. Im Rahmen der 1. Ostfriesischen Jugendtheatertage vom 06. bis zum 08. Juli 2000 in Aurich beteiligtesich die ArGe im Bereich der Nachwuchsförderung für plattdeutsches Kindertheater. Das Jahr 2001 stand im Zeichen einer besonderen Gemeinschaftsinszenierung. In Zusammenarbeit mit der Ev.-ref. Kirchengemeinde Oldersum gab die ArGe ein historisches Dokumentationstheaterstück in Auftrag, das an das Oldersumer Religionsgespräch vor 475 Jahren erinnern soll. Erhard Brüchert aus Edewecht schrieb das Rollenbuch; die Regisseurin Elke Münch aus Wilhelmshaven inszenierte das Stück. Premiere war am 20. Juni 2001 in der Johannes-a Lasco-Bibliothek in Emden; es folgten vier weitere Vorstellungen in der Kirche zu Oldersum. In der Zeit vom 14. Juni bis zum 06. Juli 2002 fanden die 3. Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe statt. Unter der Regie von Frank Grupe (Dramaturg - Ohnsorg-Theater Hamburg) spielten etwa 150 Darsteller das Stück „Gold, Füür un Isen“ von Ingo Sax – eine Inszenierung mit 20 Vorstellungen und über 23.000 Zuschauern, erstmalig auch mit Life-Musik der Folkgruppe „Laway“. Am 17. Mai 2003 trafen sich wieder über 300 Mitglieder der Theatergruppen zum „Fieravend2003“. Ein buntes Programm mit Musikdarbietungen und Sketchen leitete den Tanzabend ein. Im Herbst 2003 lobte die ArGe den „1. OostfreeskeTheaterpries“ mit einem Preisgeld von insgesamt 3.000 € aus. 21 Mitgliedsbühnen meldeten ihre Stücke an. Die Vorjury (alle Vorstandsmitglieder) bewertete die Stücke bei den Vorstellungen vor Ort und trafen eine Vorauswahl. 3 Stücke wurden am 14. und 15. Mai 2004 im Neuen Theater in Emden einem interessierten Publikum vorgestellt. Der 1. Preis für „Sex na Stünnenplan“ ging an die Friesenbühne Emden. Den 2. Preis erhielten die „Freesenspölers“ Brookmerland für „Döör an Döör`nanner“. Die Theatergruuppe Brockzetel-Wiesens erhielt für „Swieneree up Hinners Hoff“ den 3. Preis. Schirmherr dieser Veranstaltung war der Abgeordnete im Europäischen Parlament GarreltDuin. Als Fachjury fungierten: Elke Münch (Schauspielerin und Regisseurin), Erhard Brüchert(Theaterautor), Gerhard Connemann (Arbeitsgem. Plattdt. Theater e.V. Emsland- Bentheim), Werner Zwarte (BBS-Lehrer / Jugendtheater Die Rampe), Antje Gronewold (Vorsitzende des Vereins Oostfreeske Taal) und Jörg-Volker Kahle (Journalist). Im Jahre 2004 wurde die Gemeinschaftsproduktion „De Glovenstriet van Ollersum“ noch dreimal wieder aufgeführt und zwar am 16. Juni in der SuurhuserKirche, am 18. Juni in der Johannes-a Lasco-Bibliothek in Emden und am 20. Juni in der Kirche zu Wallinghausen. Der Herbst und der Winter standen im Zeichen der Vorbereitung für die 5. Störtebeker- Freilichtspiele in Marienhafe; vor allem wurden die Maskenbildner für ihre neue Aufgabe geschult. Die Leitung der Seminare hatte, wie in den Vorjahren, Frau Ingrid Nehrke (Staatstheater Hannover). Die 5. Störtebeker-Freilichtspiele im Juli 2005 wurden ein voller Erfolg. Etwa 25.000 Zuschauer sahen die Störtebeker  Episoden „Free as de See un de Freesen“ von Ingo Sax. Regie führte zum ersten Mal Elke Münch aus Wilhelmshaven. Für die Live-Musik sorgte die Folkgruppe “LAWAY“. Unter den ca. 150 Darstellern waren auch 28 Kinder. In der Herbstversammlung 2005 griff die ArGewieder das Thema „Kindertheater“ auf. In 2006 fanden 2 Wochenend-Seminare mit Kindern statt. Die Leitung hatte die Theaterpädagogin Gudrun Oeltjengerdes von der Theaterschule der Niederdeutschen Bühne Neuenburg.                                                   Auf der Herbstversammlung 2006 konnten sich die Mitgliedsbühnen über die Arbeit  der Kindergruppe informieren. Für die Fortführung dieses Projektes, aber auch für weitere Initiativen für Kinder starteten die Mitgliedsbühnen eine bislang sehr erfolgreiche Sammelaktion unter dem Motto: „Platt in Kinnermund“. Am 27. März 2007 feierte die Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater e.V. ihr 25- jähriges Bestehen. Der Festakt fand am Gründungstag im Ständesaal der Ostfriesischen Landschaft statt. Anlässlich des Jubiläums gab es am 14. April wieder einen „Fieravend“ im Ostfriesenhof in Leerort. Das Jahr 2007 stand weeder im Zeichen der Vorbereitungen der Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe. Der dafür gebildete Arbeitskreis (Jakob Janshen, Albert Janssen, Gerhard Ihmels, RedolfUbben, Erich Redinius, Gerhard Meyer und Theo Moltz) stellte die ersten Weichen dafür. Für das Rollenbuch „De See gifft, de See nimmt“ war wieder als Autor Ingo Sax aus Seevetal verantwortlich. Regie führte zum zweiten Mal Elke Münch aus Wilhelmshaven. Etwa 130 Darsteller brachten in der Zeit vom 26.06. bis zum 19.07.2008 (20 Vorstellungen) eine neue Störtebeker-Episode um die historische Schlacht auf der Oosterems auf die Marienhafener Freilichtbühne, musikalisch umrahmt von der Folk-Gruppe „Laway.“ Auch das ArGe-Projekt „Platt in Kinnermund“ kambei den Störtebeker-Freilichtspielen zum Tragen. Die Infrastruktur der Freilichtbühne bot sich für ein großes Kindertheaterprojekt an. So spielten 23 Kinder und Jugendliche am 28. und 29. Juni und am 12. Juli 2008 die abenteuerliche Geschichte von „Bill Boo un sien Bande“ auf dem Marktplatz von Marienhafe. Ca. 2000 kleine und große Zuschauer erlebten die Story von Josef Göhlen in der plattdeutschen Übersetzung von Erich Redinius von den Freesenspölers Brookmerland.  Verschiedene Schulungsmaßnahmen wie das Soufflieren und das Regieführen werden immer wieder von Mitgliedsbühnen gewünscht. Unter der Regie von Elke Münch fanden im Jahr 2009 zwei Wochenendseminare für Regie statt. Im ersten Seminar in Aurich erlernten die Spielleiter die Bearbeitung des Kindertheaterstückes „Skandaal in Muusenhuusen“ von Ulrich Engelmann / Plattdeutsch von Günter Drewes. Das zweite Seminar befasstesich mit den Aufführungsvorbereitungen für das Bühnenbild, der Technik und den Kostümen. Abschließend wurde das Stück mit Kindern aus der Kindertheatergruppe Hatshausen -Ayenwolde besetzt. 18 Kinder im Alter von 8 bis 15 Jahre spielten das Stück über zehn Mal an verschiedenen Orten in Ostfriesland. Parallel dazu liefen die Vorbereitungen für die 6. Störtebeker-Inszenierung im Jahre 2011. Der neue Arbeitskreis (Jakob Janshen, Gerhard Ihmels, Andreas Meinen, Redolf Ubben, Gerhard Meyer, Willy Wriedt, Jochen Behrends, Theo Moltz) warsich darüber einig, dass die Spiele inhaltlich eine neue Ausrichtung gebrauchen. Mit dem neuen Rollenbuchautoren Dieter Jorschik aus Flensburg wurde dieser Wunsch umgesetzt. Regie führte wieder Elke Münch aus Wilhelmshaven. Die Veranstaltung wurde, wie in den Vorjahren, von der Samtgemeinde Brookmerland finanziell abgesichert und begeistertewieder über 20.000 Zuschauer. Das neue Stück beleuchtete die Lebensgeschichte des legendären Liekedeelers Störtebeker, beginnend in seiner Kindheit in der Nähe von Wismar bis hin nach Marienhafe. Drei Darsteller verkörperten in „Gotts Fründ un allerwelts Feind“ die Figur des Störtebekers. Unmittelbar nach den Störtebeker-Freilichtspielen 2011 begann der Vorstand der ArGe mit der Planung eines neuen Kinder- und Jugendtheaterprojektes.  2012 wurde in zwei Wochenendseminaren unter professioneller Regie wieder eine Theaterproduktion erarbeitet. Die Ostfriesische Landschaft unterstützte auch dieses Mal, so wie bei allen folgenden Theaterinszenierungen die Arbeit finanziell. 2014 fand mit „Keen Nüst för Störtebeker“ die letzte Störtebekerinszenierung statt.  Es folgte 2016 das Stück „Gliek un anners“ (Karlstadt und Luther – ein Musiktheater zum 500 jährigen Gedenken an die Reformation), geschrieben von Erhard Brüchert und inszeniert von Elke Münch. 2018 brachte die „Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater e.V.“  unter der Regie von Elke Münch als Kinder- und Jugendprojekt den Kinderbuchklassiker Max und Moritz, von Wilhelm Busch, als Theaterstück verfasst von Jürgen Peter,auf die Bühne. In dieser Gemeinschaftsproduktion spielten Kinder und Jugendliche aus Hatshausen/Ayenwolde, Boekzetelerfehn, Rorichmoor und  Warsingsfehn mit. Nach der Premiere in Moormerland ging die Gruppe mit diesem Stück auf Ostfrieslandtournee und spielte noch in Gandersum, Norden, Esens und Aurich.  Auf der Jahreshauptversammlung 2018 löste Ingo Flick den 2. Vorsitzenden Andreas Meinen ab und auf der Jahreshauptversammlung 2019 trat Jakob Janshen als 1. Vorsitzender zurück. Marina Bohlen wurde zur 1. Vorsitzenden gewählt. Für sein langjähriges Wirken und seine Verdienste um den Verein wurde Jakob Janshen zum Ehrenvorsitzenden ernannt.  Dies alles wäre ohne die unermüdliche Unterstützung seiner Frau Hanna sicherlich undenkbar gewesen. 2019, anlässlich des 300. Todestages des Orgelbauers Arp Schnitger, hat das Organeum Weener in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater das historische Theaterstück „Gliek un doch heel anners“, geschrieben von Erhard Brüchert, Regie Rene Schack, mit Orgelkonzert von Winfried Dahlke zur Aufführung gebracht. Es nahmen Darsteller mehrerer Bühnen teil. Die Organisation, wie auch schon bei dem Kinder- und Jugendprojekt 2018, übernahm Marina Bohlen zusammen mit Jakob Janshen. Es fanden Aufführungen in den Kirchen in Weener, Emden, Leer, Norden, Oldersum un der Dörpskerk in Midwolda (Niederlande) statt. 2020 hatten sich alle Bühnen, die im Frühjahr spielen, auf ihre Stücke vorbereitet, als plötzlich bedingt durch die Corona Pandemie die gesamte Theaterlandschaft zum Erliegen kam. Erst im Herbst 2022 nahmen die meisten Bühnen ihren Spielbetrieb wieder auf.  Die Zuschauer freuen sich auf neue Vorstellungen, denn plattdeutsches Theater ist nach wie vor sehr beliebt und die Mitgliedsbühnen verzeichnen große Erfolge und volle Häuser. Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft nutzte diese spielfreie Zeit, um einen neuen Homepageauftritt zu erstellen. In den Räumen der Ostfriesischen Landschaft konnte die Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater e.V. am 27. März 2022  in einer kleinen Feierstunde (entsprechend der Coronaauflagen) und einer  Pressekonferenz das 40jährige Jubiläum begehen. Im Herbst fand dann gemeinsam mit den Mitgliedsbühnen in Middels in der Gaststätte „Alte Scheune“ die Jubiläumsfeier statt.                                     Auf der Jahreshauptversammlung 2023 trat Willy Wriedt als Geschäftsführer zurück. Für sein langjähriges Wirken wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Sein Nachfolger wurde Rolf-Tamme Ideus.  Zum aktuellen Vorstand gehören somit Marina Bohlen (1.Vorsitzende / Lüttje Theater Hatshausen/Ayenwolde), Ingo Flick (2. Vorsitzender /Spöldeel Werdum), Rolf-Tamme Ideus(Geschäftsführer / Theatergruppe Weene e.V.), Hinrich Erdwien (Kassenwart /  SpöldeelWallinghusen e.V. ), Jann Aden (Beisitzer Theaterkreis Norden / Theaterwerkstatt Rosenstraat), Gerhild Janssen (Beisitzerin Theaterkreis Aurich / Lübbertsfehntjer Wiekenspöler),  Christian Ihnken(Beisitzer Theaterkreis Wittmund / Spielschar Dunum), Steffen Kolthoff (Beisitzer Theaterkreis Leer), Gerhard Meyer (Beisitzer Theaterkreis Emden / Spöldeel Transvaal). Nach der langen Zeit des Corona bedingten Stillstands und nachdem alle Bühnen ihren Spielbetrieb wieder aufgenommen haben, finden auch wieder Lehrgänge statt. Außerdem plant die Arbeitsgemeinschaft für die nähere Zukunft wieder eine Gemeinschaftsproduktion.